Die Manufaktur

Die Manufaktur betreibe ich hauptsächlich von zu Hause aus, wo ich mir bereits vor meinem Ladengeschäft in der Lindengasse, einen eigenen Bereich als Werkstatt geschaffen habe. In dieser Werkstatt steht neben einem speziellen Goldschmiedetisch, viele Werkzeuge, Maschinen und natürlich eine kleiner Vorrat an Silber und Gold.

Auch ein Teil meines Shops in der Lindengasse wurde als Manufaktur eingerichtet, damit ich auch vor Ort individuelle Kundenwünsche und kleine Änderungen vornehmen kann.

Viele Kunden fragen mich, wo ich meine Ideen für meine Schmuckstücke bekomme und wie viele Künstler lasse ich mich meistens von der Natur inspirieren. So entstand als Beispiel der Ginkoblatt-Ring oder der verschlungene Lebensbaum.

So eine Idee geistert zuerst einmal in meinem Kopf herum, bis ich ein Bild vor Augen habe, wie das Schmuckstück aussehen könnte oder wie ich es technisch anfertigen kann.

Nachdem jedes Stück, welches aus meiner Manufaktur kommt ein Einzelstück darstellt, lasse ich mir gerne bei der Produktion Zeit, denn viele der Ideen schießen mir wie ein Geistesblitz sogar in der Nacht oder in der Straßenbahn plötzlich ein, wie ich noch besser vorgehen könnte, um meine Vorstellung in die Wirklichkeit umzusetzen. So passiert es auch, dass ich mitten in der Nacht mich an meinen Goldschmiedetisch setze und mich in meinem Schmuckstück verliere.

In dieser Phase hole ich mir dann mein schönes Ideenbuch, mache eine Zeichnung und schreibe alles genau auf, die Maße, das Material, welches ich dafür brauche oder welche Edelsteine ich dafür verwenden möchte. Das bedeutet aber nicht, dass dann alles so bleibt😊.

Einige dieser Ideen mussten dann aber verworfen bzw. verändert werden, denn gleich wie schön ein Unikat auch ist, es darf am Ende nicht zu schwer oder zu klobig werden. Das heißt, das Silber oder Gold muss so dünn wie möglich bearbeitet werden, darf sich aber auch nicht verbiegen.

So ist es auch schon vorgekommen, dass ich erst während dem Sägen, Biegen, Löten oder Feilen darauf gekommen bin, wie das Schmuckstück noch besser aussehen könnte oder wie ich einen Arbeitsschritt vereinfachen kann. Gerade durch das Anfassen und Probieren eines Rohlings merkt man schnell, was noch abgefeilt werden sollte, damit sich z.B. ein Ring noch besser am Fing anfühlt.

Ganz speziell ist die Herangehensweise gerade bei Kundenwünschen, die nur mit einem schönen Edelstein, einer vagen Idee oder auch einem detaillierten Bild zu mir kommen. In diesen gemütlichen und ausführlichen Kundengesprächen bekomme ich eine klare Vorstellung, was sie oder er wirklich möchte.

Damit sich die Kundinnen und Kunden meine Idee besser vorstellen können zeichne ich jedes dieser Schmuckstücke vorab, damit die vagen Ideen greifbarer werden. So ist es mir bis heute glücklicherweise erspart geblieben eine Kundin zu enttäuschen. In Realität sehen die Schmuckstücke im Vergleich zu den Zeichnungen dann noch 1000mal schöner aus als am Papier, wenn sie im Licht funkeln und glänzen.

Nachdem jedes meiner Schmuckstücke per Hand angefertigt wird, ist auch jedes ein Einzelstück und wird am Finger seiner Trägerin – so hoffe ich – sogar zu einem Lieblingsstück.